Für Therapeut*innen
ICF – Anwendung
Beteiligung und Befähigung anstatt Behandlung von Symptomen
Kinder und Jugendliche mit funktionellen Beeinträchtigungen u.a. in der Sprache, der Motorik, dem Verhalten oder der Konzentration werden von Ihnen therapeutisch behandelt.
Dabei geht es im Kern darum, dass funktionelle Defizite gemindert, Symptome verschwinden oder eine vollständige Funktionalität wiederhergestellt werden.
Übliche Ziele sind:
besser
sprechen
können
sich besser
bewegen
können
besser
greifen
können
weniger
Angst
haben
Die neusten Forschungsergebnisse zeigen, dass mit der funktionellen Therapie alleine keine langfristigen und zufriedenstellenden Ergebnisse im Leben der Kinder mit chronischen Erkrankungen zu erreichen sind.
Es braucht den Bezug zur Motivation der Kinder und ihrer Perspektive im Alltag.
Bei vielen chronischen Erkrankungen müssen die Kinder und Jugendliche lernen, mit dauerhaften Funktionseinbußen ihr Leben zu meistern. Und dabei benötigen sie Ihre teilhabeorientierten professionellen Blick und die Kenntnisse der ICF.
Sie finden, gemeinsam mit Kind und Eltern heraus, wann es eine Anpassung von Umweltfaktoren und deren angeleiteten Erprobung braucht (z.B. Hilfsmittel, personelle Unterstützung) und wann eine ergänzende funktionelle Therapie das Kind im Alltag befähigt, die entsprechende Aktivität selbstständig durchzuführen.
Ein Umdenken in Richtung Teilhabeziele und Ihre Haltung sind entscheidend
Sie und wir müssen in Erfahrung bringen,
- in welcher Situation ein Kind mit Sprachstörung von wem verstanden werden will,
- was ein Kind mit Cerebralparese vom Tragen der Orthese hat,
- bei was ein schwer beeinträchtigtes Kind glänzende Augen bekommt,
- wovon ein Kind mit Angststörung träumt
Teilhabeorientiertes Arbeiten mit ICF ist nicht, nur eine weitere Kodierung vorzunehmen.
Teilhabeorientierung mit ICF ist das In-den-Blick und Ernstnehmen der Anliegen von Kind und Familie als Ausgangspunkt Ihres therapeutischen Handelns.
Dabei liegen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen und der damit verbundenen Energie hauptsächlich in der Erreichung von Teilhabe im Alltäglichen.
Es braucht ein in den Blick Nehmen des Gesamtkontexts der jeweiligen Lebenssituation des Kindes, strukturiert nach den 9 Lebensbereichen und den 5 Komponenten der ICF.
In unseren praxiserprobten und bewährten Seminaren bieten wir Ihnen den Erwerb der dafür nötigen ICF- und Gesprächsführungs-Skills an.
„Die ICF-Schulung hat mich daran erinnert, wie grundlegend es ist, zu erklären und zu verstehen, welches Anliegen das Kind hat.“
„Mir ist jetzt klar geworden, dass ich zu schnell entlang des Störungsbildes meine zu wissen, was Kinder und Eltern brauchen.“
Benefit der Seminare
Sie lernen
- die Lebenssituation der Betroffenen aus der Perspektive des Kindes zu denken und alle Lebensbereiche, die für das Kind wichtig sind, nach ICF zu berücksichtigen
- die medizinischen, psychologischen & pädagogischen Aspekte (ICD, s,b) in den Kontext von Teilhabepräferenzen und Teilhabeziele der Kinder und Jugendlichen zu setzen
- die Aktivitätskompetenzen sowie Teilhabemöglichkeiten (a,p,d) gemeinsam daraus abzuleiten
- mit dem Kind und den Eltern gemeinsam geeignete Maßnahmen abzustimmen, so dass förderliche Handlungsbedingungen in der Alltagswelt (e) entstehen und das Kind darin wirken kann und sich wohl fühlt
Sie erfahren damit
- eine zufriedenstellendere Arbeitsweise
- Entlastung durch Gesprächsführungsskills